Die deutsche Baumarktlandschaft gerät immer weiter ins Wanken. Jetzt trifft es die Hagebau-Kooperation mit voller Wucht: In der Soltauer Zentrale werden 73 Stellen gestrichen – rund 9 Prozent der dort Beschäftigten. Die Entscheidung kommt nicht überraschend, zeigt aber, wie tief die Krise in der Branche bereits reicht.
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Sparmaßnahmen auf Kosten der Mitarbeiter
Hagebau begründet die massiven Einsparungen mit einem schwächelnden Markt und sinkenden Umsätzen im Fachhandel. „Angesichts der anhaltenden Krise in unserer Branche ist es zwingend notwendig, dass wir entsprechende Kosteneinsparungen erreichen“, heißt es aus der Unternehmensführung. Bereits im Dezember fielen drei Bereichsleiter-Positionen dem Sparkurs zum Opfer, nun folgen weitere Entlassungen: 33 Mitarbeiter erhielten Aufhebungsverträge, 14 wurden versetzt, 23 vakante Stellen bleiben unbesetzt.
Eine Branche unter Druck
Während das Fachhandelsgeschäft 2024 einen Umsatzrückgang von 4,1 Prozent verzeichnet, gibt es im Einzelhandel einen Lichtblick: Hier wuchs der Umsatz um 9,3 Prozent. Doch das reicht nicht aus, um die Verluste zu kompensieren. Die Zahl der Hagebau-Gesellschafter, einst ein Kernstück des Geschäftsmodells, schrumpft weiter – zwei Unternehmen wechselten kürzlich zum Konkurrenten Obi.
Zukunft ungewiss: Hoffnung oder Illusion?
Trotz der harten Einschnitte bleibt Hagebau optimistisch. Geschäftsführer Frank Staffeld rechnet 2025 mit einem bereinigten Umsatzwachstum von 1,5 Prozent. Gleichzeitig wird in strategische Zukunftsbereiche wie die Omnichannel-Strategie und Stammdatenverwaltung investiert. Doch die Frage bleibt: Reichen diese Maßnahmen aus, um das Unternehmen langfristig zu stabilisieren?
Kein Einzelfall: Deutsche Unternehmen unter Beschuss
Hagebau steht mit seinen Problemen nicht allein da. Auch in anderen Branchen nehmen Insolvenzen und Massenentlassungen zu. Ein bekannter deutscher Möbelhersteller musste im Zuge seines Insolvenzverfahrens ein Drittel der Belegschaft entlassen. Die Wirtschaftskrise fordert ihren Tribut – und ein Ende ist nicht in Sicht
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