Der letzte Rettungsversuch
Der Baumarktbetreiber Hellweg steckt in der tiefsten Krise seiner Firmengeschichte. Nach jahrelangen Verlusten und einem gescheiterten Übernahmeversuch durch die Baumarktkette Toom droht dem Unternehmen das endgültige Aus. Banken haben im Februar das letzte Wort – ohne grünes Licht für die Restrukturierung könnte es das Ende für Hellweg bedeuten. Mehr als zehn Prozent der Stellen stehen bereits auf der Streichliste, drei Filialen sind zum Schließen verdammt.
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Rabatte, Druck auf Lieferanten und Schrumpfkurs
Um sich über Wasser zu halten, setzt Hellweg auf Notmaßnahmen. Rabatte sollen die Lager räumen, während Lieferanten mit Preissenkungen und Werbekostenzuschüssen unter Druck gesetzt werden. Doch der Markt schrumpft weiter, der Verhandlungsspielraum schwindet. “Der Händler zeigt sich verhandlungsbereit und offen für Vorschläge”, so ein Zulieferer – doch ob das reicht, ist fraglich.
Hoffnungsträger Hagebau?
Die einstige Einkaufskooperation mit Toom wurde aufgelöst, nun bleibt Hellweg nur noch eine Option: der Beitritt zur Hagebau-Kooperation. Dies könnte den Druck mindern, indem größere Einkaufsvolumen gesichert werden. Doch Hagebau hält sich bedeckt. “Wir beobachten die Wettbewerbssituation eingehend”, so ein Sprecher des Unternehmens. Ohne ein klares Bekenntnis bleibt Hellweg weiter auf wackligen Beinen.
Ein Symbol des deutschen Einzelhandelssterbens
Die drohende Insolvenz von Hellweg ist kein Einzelfall, sondern reiht sich in eine Kette von Unternehmenspleiten ein, die den deutschen Handel und die Wirtschaft schwächen. Steigende Kosten, schwindende Margen und eine zunehmend kritische Bankenlandschaft sorgen dafür, dass etablierte Marken immer schneller fallen.
Letzte Chance oder absehbares Ende?
Sollte Hellweg die Banken nicht überzeugen können, ist das Kapitel bald beendet. Ein weiteres deutsches Traditionsunternehmen würde verschwinden – und mit ihm Hunderte Arbeitsplätze. Die kommenden Wochen entscheiden, ob Hellweg eine Zukunft hat oder nur noch eine weitere Fußnote im Niedergang des deutschen Einzelhandels wird.
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