Ein Monat Aufschub für Mexiko
US-Präsident Donald Trump hat nach einem Gespräch mit Mexikos Staatschefin Claudia Sheinbaum entschieden, die geplanten Strafzölle um einen Monat zu verschieben. Diese unerwartete Wendung dürfte vielen Unternehmen in beiden Ländern kurzfristig Luft verschaffen, wirft jedoch Fragen zur langfristigen Handelspolitik der USA auf.
picture alliance / Sipa USA | Eyepix
Mexiko atmet auf – aber nur kurzfristig
Die ursprünglich angedrohten Zölle auf mexikanische Exporte in die USA sollten bereits in diesem Monat in Kraft treten. Ein solcher Schritt hätte insbesondere die Automobil- und Agrarbranche empfindlich getroffen. Sheinbaum zeigte sich nach dem Gespräch optimistisch: „Wir hatten eine gute Unterhaltung mit Trump“, schrieb sie in sozialen Medien. Doch Experten warnen: Die Gefahr ist nicht gebannt, sondern lediglich aufgeschoben.
Schwankende Handelsbeziehungen sorgen für Unsicherheit
Die plötzliche Kurskorrektur von Trump lässt Beobachter rätseln. Bereits in der Vergangenheit hatte der US-Präsident mit Zollerhöhungen gedroht, um politische Zugeständnisse zu erzwingen. Unternehmen stehen nun vor der Herausforderung, sich auf eine unberechenbare Handelspolitik einzustellen.
Wirtschaftliche Konsequenzen auf beiden Seiten der Grenze
Sollten die Zölle in einem Monat doch noch umgesetzt werden, wäre dies ein herber Schlag für Mexikos Wirtschaft. Die USA sind der wichtigste Handelspartner des Landes, insbesondere in den Bereichen Automobilindustrie, Elektronik und Landwirtschaft. Auch US-Unternehmen wären betroffen, denn viele Hersteller sind auf kostengünstige Zulieferungen aus Mexiko angewiesen. Ein Handelskrieg würde letztlich auch amerikanische Verbraucher treffen.
Was bedeutet das für die Zukunft?
Es bleibt unklar, ob Trump die Zölle tatsächlich in einem Monat durchsetzt oder ob es sich um eine taktische Verzögerung handelt. Sheinbaum wird alles daransetzen, eine langfristige Lösung auszuhandeln. Der Druck auf die mexikanische Regierung, in Fragen der Migration und wirtschaftlichen Zusammenarbeit weitere Zugeständnisse zu machen, dürfte damit steigen. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Mexiko dauerhaft mit einer Zollbefreiung rechnen kann – oder ob sich die Situation erneut zuspitzt.
UPDATE: Statement mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum auf X.
Wir hatten eine gute und respektvolle Unterhaltung mit Präsident Trump über unsere Beziehungen und die Souveränität beider Länder und haben eine Reihe von Vereinbarungen getroffen:
Die geplanten Zölle werden ab sofort für einen Monat ausgesetzt.
Mexiko wird seine Nordgrenze sofort mit 10.000 Mitgliedern der Nationalgarde verstärken, um den Drogenschmuggel von Mexiko in die USA, insbesondere von Fentanyl, zu verhindern.
Die Vereinigten Staaten verpflichten sich, Maßnahmen zu ergreifen, um den Schmuggel von Hochleistungswaffen nach Mexiko zu unterbinden.
Unsere Teams beginnen noch heute mit der Arbeit an zwei Hauptbereichen: Sicherheit und Handel.
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